Zecken – vorbeugen, entfernen, bekämpfen

Zecken - vorbeugen, entfernen, bekämpfen  Viele Menschen fürchten sie. In vielen Fällen haben sie etwas in der Zeitung oder im Internet gelesen oder von einem Bekannten etwas gehört, was sie in Angst versetzt. Ja, sie sind ein wenig unheimlich und unangenehm, die Zecke. Aber vor allem sind sie auch vollkommen unverstanden. Eben weil die meisten Menschen gar nicht ausreichend über sie informiert sind. Wollen wir diesen Zustand doch einmal ändern. Nein, dadurch wird die Zecke nicht einen Deut angenehmer. Und doch hat es oft schon ausgereicht, den eigenen Standpunkt ein kleines bisschen zu verändern, um die Angst vor einem konkreten Gegenstand, in diesem Fall also die Zecke, zu verlieren.

Wer oder was ist die Zecke?

Fangen wir einfach an: Die Zecke ist ein so genannter Ektoparasit. Das bedeutet, dass sie sich außen am Körper des Wirtes befindet. Sie gehört zu den Blutsaugern. Schon dies könnte das erste Indiz dafür sein, weshalb man sich vor ihr fürchten könnte.

Für jedes Entwicklungstadium, dass die Zecke durchläuft, benötigt sie exakt eine Mahlzeit, die aus Blut besteht. Dabei ist es der Zecke eigentlich relativ egal, bei welchem Wirt sie ihre Mahlzeit erhält. Sie sticht Hunde und Pferde ebenso gerne wie Katzen und Menschen. Natürlich werden einige Wirte eher angegangen als andere, doch sollte man diesen Aspekt zunächst außer Acht lassen. Viel wichtiger ist es zu wissen, dass man keinen großen Blutverlust erleiden wird, wenn man von einer einzigen Zecke gebissen wird.

Übrigens: Die Zecke gehört eigentlich zu den Spinnentieren. Nun werden die, die bisher „nur“ Respekt vor diesem Tier hatten, vielleicht panisch aufschreien. Nein, mit „normalen“ Spinnen sind sie nicht zu vergleichen. Es handelt sich vielmehr um die übergeordnete Eingliederung, die anhand von speziellen Körpermerkmalen vorgenommen sin.

Wo beißt die Zecke am liebsten zu?

Ja, die Zecken haben tatsächlich Lieblingsplätze, auch wenn man es ihnen gar nicht zutraut. Denn sie lieben zarte, dünne Haut. Am besten sollte sich diese an Stellen befinden, die für den Wirt schwer zugänglich oder aber schwer einsehbar sind. Beim Menschen wird etwa die Leistengegend, die Achsel, aber auch der innere Bereich des Ellenbogens angegangen. So hat jede Tierart, die auf der Speiseliste des Zecken steht, einen Bereich des Körpers, an dem sich die Zecken gerne absetzen. Bei den Hunden ist es etwa der Bereich um die Ohren sowie am Ellenbogen. Aber genau genommen sind sie nicht wählerisch. Sie setzen sich überall erfolgreich ab, wo die Haut dünn genug ist, um mit ihrem Beißwerkzeug durchdringen zu können. Um Zecken zu finden ist es also unerlässlich, den gesamten Körper abzusuchen.

Ist die Zecke wirklich giftig?

Wie wäre es mit einem nicht ganz eindeutigen „Jein“? Der eigentliche Biss einer Zecke ist nicht giftig. Doch ist in ihrem Speichel, der direkt beim Zubeißen in die Wunde injiziert wird, eventuell der eine oder andere Krankheitserreger, der durch den Speichel in die Blutbahn gerät. Jedoch machen sich die meisten Menschen über diese Erreger kaum Gedanken. Denn mit dem Zeckenbiss wird die Übertragung von Borreliose verbunden. Bei der Borreliose handelt es sich um ein ernstzunehmendes Symptomenbild, der nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte. In Hysterie zu verfallen, ist allerdings auch keine gute Wahl.  In Bezug auf die Borreliose ist es wichtig zu wissen, dass die Erreger nicht sofort durch den Biss übertragen werden. Dies geschieht innerhalb von 24 bis 48 Stunden, nachdem sich die Zecke festgebissen hat.  Aus diesem Grunde wird davon ausgegangen, dass innerhalb dieser Zeitspanne eine Infizierung durch den Borrelioseerreger nicht möglich ist. Wird also ein Zeckenbiss registriert, ist diese am besten so schnell wie möglich zu entfernen.

An dieser Stelle erfolgt leider ein großes ABER: Denn Zecken beißen unter anderem, um vom Wirt nicht wieder abgeschüttelt zu werden. Doch nicht immer fangen sie bei Tieren auch sofort mit dem Blutsaugen an. So kann die Zeitspanne von 24 bis 48 Stunden auf diese Weise schnell überschritten sein. In diesem Fall kann die Zecke entweder schnellstmöglich korrekt entfernt werden oder aber man lässt sie sich vollsaugen und abfallen. Auf diese Weise bleibt zumindest weder ein Rest des Beisswerkzeuges in der Haut stecken. Auch kann kein Darminhalt durch Quetschen in das Blut gelangen. Allerdings ist dies für die meisten Hundehalter nur schwer erträglich, weshalb es nur selten durchgeführt wird. Wie gesagt: Der Blutverlust ist minimal.

Der Zecken größter Nachteil

Zecken sind absolute Überlebenskünstler. Wenn man sie vom Hund entfernt und einfach ins Gebüsch fallen lässt, täte man ihr einen großen Gefallen. Denn dort könnte sie in aller Ruhe verdauen. Bis zu drei Monate, wenn nicht gar länger, kann sie von einer einzigen Mahlzeit leben. Es gibt wissenschaftliche Tests, die nachgewiesen haben, dass nach der „letzten“ Mahlzeit als adulte Zecke keine weitere Blutmahlzeit mehr benötigt wird. Dennoch kann sie bis zu 10 Jahre ohne eine weitere Mahlzeit auskommen kann. Daraus wurde geschlossen, dass es in der „freien Wildbahn“ auf jeden Fall bis zu 5 Jahre möglich sein müsste.

Aus diese Angabe aber lässt sich hochrechnen, über was für eine Zeckenpopulation die Welt tatsächlich verfügt.

Gibt es einen hunderprozentigen Zeckenschutz?

Vielleicht gibt es tatsächlich Hunde, die vollkommen zeckenfrei durch das Leben kommen. Wie sie es schaffen, die kleinen Plagegeister von sich fernzuhalten, würde wohl nur durch intensive Tests herauszufinden sein.

Zeckenschutzmittel gibt es viele. Die einen sind wirksamer als die anderen. Tatsache ist, dass man schauen muss, mit welchem Mittel man selber bzw. der Hund am besten zurecht kommt. Oftmals kann es die Kombination verschiedener Mittel sein, die das beste Ergebnis hervorbringt.

Nun stellt sich natürlich die Frage, welchen Mitteln der Vorzug gegeben werden sollte, den naturheilkundlichen oder den Präparaten, die der Tierarzt verschreibt. Es ist eine Frage der persönlichen Einstellung, ob man zu den natürlichen Mitteln oder schulmedizinischen tendiert. Wichtig aber ist, dass man das korrekte Entfernen der Zecke mit der Zeckenschlaufe oder der Zeckenzange beherrscht. Denn selbst gut geschützte Hund bringen die eine oder andere Zecke auf ihren Streifzügen durch das Gras mit nach Hause.

Wer wirklich eine hundertprozentige Garantie für ein zeckenfreies Hundeleben haben möchte, muss mit seinem Hund in der warmen Jahreszeit wohl am besten zu Hause bleiben. Nur dort gibt es die vollen 100%!